Konfuzianismus

konfuzius

Konfuzius (latinisiert aus Kongfuzi; Konfutse), eigtl. Kong Qiu, *)Qufu (Prov. Schantung) 551 v.Chr., †)ebd. 479 v.Chr., chinesischer Philosoph. K. ist der Begründer der später die Gesellschaft Chinas beherrschenden Institution des gelehrten Beamten und der nach ihm benannten praktischen Philosophie des Konfuzianismus.

Der Konfuzianismus, die auf Konfuzius zurückgehende, neben Taoismus und Buddhismus einflussreichste philosophische Geisteshaltung in China und Ost-Asien, die in China seit der Han-Dynastie (202 v.Chr.-220 n. Chr.) bis zum Ende des Kaisertums (1912) verbindliche Staatsdoktrin war. Der Konfuzianismus ist eine praktische, moralische Philosophie; zentrales Anliegen ist die Einbettung des einzelnen in Familie, Staat und Moral, d.h. in der Menschlichkeit, die sich in den fünf konfuzian. ›Kardinaltugenden‹ der gegenseitigen Liebe, der Rechtschaffenheit, der Weisheit, der Sittlichkeit und der Aufrichtigkeit (›xin‹) sowie in den ›drei unumstößlichen Beziehungen‹ verwirklicht: Unterordnung des Sohnes unter den Vater, des Volkes unter den Herrscher und der Frau unter den Mann. Pietät äußert sich in der Hochhaltung des Ererbten, der Riten, der Musik und erstreckt sich über den Tod hinaus (Ahnenverehrung).